Volks- und Raiffeisenbanken gut aufgestellt
In allen Disziplinen der Deutschen Bank überlegen
Der Verbund der Volks- und Raiffeisenbanken schließt 915 Häuser, die DZ Bank, die Fondsgesellschaft Union Investment und die Bausparkasse Schwäbisch Hall ein. Der Jahresüberschuss des Verbunds betrug 2017 von der Steuer bereinigt 6.1 Milliarden Euro. Bei der Deutschen Bank fielen die Einbußen zwar nicht so umfangreich wie in den Jahren davor aus. Indes musste Deutschlands größtes Geldhaus 2017 den dritten Verlust in Folge bekannt geben.
Von den Niedrigzinsen kaum tangiert
Während andere Häuser durch die anhaltend niedrigen in Bedrängnis geraten, vermeldeten die Volks- und Raiffeisenbanken für das vergangene Jahr nur einen minimalen Rückgang des Zinsüberschusses. Mit 18.6 Milliarden für 2017 fiel der Überschuss kaum kleiner als im Vorjahr aus. Kredite an den Mittelstand und die private Baufinanzierung sind in erster Linie für das erfreuliche Ergebnis verantwortlich. Der Verbund ist sich den Auswirkungen strengerer Regulierungen zwar bewusst, sieht ihnen jedoch optimistisch entgegen. Um einen Euro zu verdienen, wenden die Volks- und Raiffeisenbanken 65 Cent auf, die Deutsche Bank hingegen muss zum Erwirtschaften des gleichen Euros ganze 95 Cent investieren.
Stärke durch hohes Eigenkapital
Der Verbund blickt eventuellen Krisen mit Fassung entgegen, weil das verfügbare Eigenkapital erstmals in der Geschichte mit mehr als 100 Milliarden Euro beziffert werden konnte. Die Volks- und Raiffeisenbanken erwirtschaften in einem problematischen Umfeld vergleichsweise attraktive Gewinne und legen einen hohen Anteil davon zur Seite. Eine konjunkturelle Abkühlung sieht der Verbund derzeit nicht auf Deutschland zukommen. Angesichts der weiterhin fließenden Einnahmen kann die Gruppe auch mit außerordentlichen Belastungen fertig werden. Als Beispiel für eine verkraftbare Herausforderung bezeichnete der Verbund die aktuell wackligen Schiffsfinanzierungen der DVB Bank.
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