Neue Richtung der Deutschen Bank
Tatsächlich war es dieser Bereich, der der Bank in den letzten Jahren viel Ungemach bereitet hat. Hier sind die großen Verfehlungen anzusiedeln, die den Ruf nachhaltig beschädigten und Milliarden-Strafen einbrockten. Immerhin ist es Cryan gelungen, die Alt-Lasten der Manipulations-Skandale weitgehend zu bereinigen, aber für eine grundlegende Neuausrichtung war das zu wenig.
Kosten senken - noch schneller und nachhaltiger
Jetzt nach dem Führungswechsel stehen die Zeichen beim Investmentbanking der Deutschen Bank auf Straffung, Personal-Abbau und Rückzug aus Geschäftsfeldern. Kostensenkung - und zwar noch schneller und nachhaltiger als ursprünglich ohnehin schon geplant - besitzt höchste Priorität. Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung angesichts der Tatsache, dass im Investmentbanking jahrelang die Zukunft des Geldhauses gesehen wurde. Man wollte hier sogar im globalen Maßstab in der ersten Liga mitspielen. Davon ist längst keine Rede mehr. Für die rund 41.000 Mitarbeiter im Bereich Unternehmens- und Investmentbank - mehr als 40 Prozent der Deutsche Bank-Beschäftigten - sind das keine guten Nachrichten. Sie müssen sich um Ihre Jobs Sorgen machen.
Tausende Stellen im Investmentbanking gefährdet
An der Spitze wird schon kräftig umgebaut. Wie die FAZ berichtet, sollen ab sofort Ram Nayak und Mark Fedorcik den Bereich als Ko-Präsidenten leiten und direkt an Unternehmens-Vorstand Garth Ritchie berichten. Das Leitungsgremium des Unternehmens- und Investmentbanking wird von 30 auf 20 Köpfe verkleinert. Vor allem der amerikanische Wertpapierhandel soll drastisch verkleinert werden. Alleine hier könnten Tausende von Stellen wegfallen. Aber auch andere Geschäftsfelder dürften betroffen sein. Kein Wunder, dass mancher Deutsche Bank-Mitarbeiter über Beschäftigungs-Alternativen außerhalb nachdenkt - vielleicht als selbständiger Berater.
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