Einsicht der Deutschen Bank recht spät
Die Deutsche Bank hat vergessen, wem gegenüber sie besonders verpflichtet ist
Das im Banknamen enthaltene "D" steht für Deutschland und beinhaltet auch Verpflichtungen gegenüber dem deutschen Volk. Das Institut hat versucht, sich im Zuge der Globalisierung von diesen Verpflichtungen zu befreien, vor allem die Investmentsparte kümmerte sich lange nicht um nationale Befindlichkeiten. Die britische Zeitschrift "Economist" verglich die Bank einmal mit einer Zockerbude, andere Medien bezeichneten sie als riesigen Hedgefonds.
Ein Bewusstsein für begangenes Unrecht legte die Deutsche Bank nie an den Tag, auch nicht, als sie 2008 von der Finanzkrise geschüttelt wurde.
Öffentliche Entschuldigung von Bankchef John Cryan
John Cryan entschuldigte sich während einer Pressekonferenz öffentlich für die von seiner Bank begangenen Fehler, am darauffolgenden Wochenende war seine Rede in vielen überregionalen Tageszeitungen zu lesen. Das Verhalten der Bank, so Cryan, war inakzeptabel und habe nicht den Standards des Hauses entsprochen.
Natürlich waren dies zunächst auch nur Worte, die Zuhörer stellten jedoch eine deutlich veränderte Tonlage fest und dies verleiht der Entschuldigung Cryans im Vergleich mit seinen Vorgängern mehr Gewicht.
Glaubhaft den Willen zur Veränderung dargelegt
John Cryan unterscheidet sich erheblich von früheren Bankchefs wie Ackermann, Jain oder Fitschen. Er benennt gemachte Fehler für einige Entscheidungsträger zu deutlich und gelobt zudem Willen zur Besserung. Natürlich könnten Kritiker einwenden, dass die Einsicht sehr spät kommt. Viel wichtiger ist jedoch, was die Deutsche Bank insgesamt aus der Entschuldigung macht und inwieweit sie notwendige Veränderungen umsetzt. Erstrebenswert ist zudem, dass die Bank sich wieder an die Verpflichtung erinnert, die aus ihrem Namen hervorgeht. Wenn "D" wirklich wieder für Deutschland steht, werden den jüngsten Worten innerhalb der nächsten Monate auch die entsprechenden Taten folgen.
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