Kontaktloses Bezahlen
Die Angst vor Ansteckung könnte danach das Zahlungsverhalten der Deutschen nachhaltiger beeinflusst haben als viele Werbekampagnen und Bemühungen zur Etablierung neuer Zahlungstechniken. Tatsächlich stellt das kontaktlose Bezahlen wohl die sicherste Methode dar, um sich vor Ansteckung zu schützen. Kein Bargeld muss in die Hand genommen werden, das Einstecken der Karte ins Lesegerät entfällt, ebenso die PIN-Eingabe.
Viele sind wegen Corona umgeschwenkt
Ob Sparkassen, Genossenschaftsbanken oder private Geldinstitute - überall zeigen die Zahlen das gleiche Bild. Nach Erkenntnissen der Volks- und Raiffeisenbanken nutzen inzwischen rund 50 Prozent der Kunden das kontaktlose Bezahlen, im Dezember waren es erst 39 Prozent gewesen. Eine Umfrage der privaten Banken zufolge sind es sogar 60 Prozent, die jetzt "ohne Berührung" zahlen. Gut ein Viertel der Verbraucher ist danach erst während des Corona-Stillstands bewusst auf das Zahlen ohne Kontakt umgeschwenkt. Bemerkenswert dabei: die größte Veränderung gab es in der Gruppe der 50- bis 59jährigen. Hier machten rund 39 Prozent erstmals vom kontaktlosen Bezahlen Gebrauch.
Stark erhöht sich auch die Kartennutzung. So meldet der Deutsche Sparkassen- und Giroverband im März 11,4 Prozent mehr girocard-Transaktionen als im Februar. Insgesamt wurde 206 Millionen Mal mit der girocard bezahlt. Die Zunahme der Transaktionen ist auch deshalb hervorzuheben, weil ab Mitte März ein großer Teil des stationären Handels geschlossen war und gar nicht eingekauft werden konnte.
Auch weiterhin gefragt
Allmählich normalisiert sich das Leben wieder und der gewohnte Alltag kehrt zurück. Das kontaktlose Bezahlen dürfte trotzdem weiter "in" bleiben. Denn wer sich an die einfache und bequeme Möglichkeit der Zahlungstransaktion erst mal gewöhnt hat, wird davon nicht wieder Abstand nehmen. Und Schutz vor Ansteckung bleibt auch weiter angesagt.
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