23. April 2020

Banken in der Corona-Krise

Also bald alles wie gehabt? Wohl kaum - Corona dürfte tiefe Spuren in den Bankbilanzen hinterlassen. Wenn (noch) nicht jetzt, dann später. Das Bankgewerbe kann sich nicht von der allgemeinen Wirtschaft abkoppeln, die durch den verordneten wochenlangen Stillstand schwer in Mitleidenschaft gezogen ist - allen staatlichen Rettungsschirmen und Überbrückungshilfen zum Trotz.

Ausfälle kaum zu vermeiden

Die Hilfskredite von Bund und Ländern haben zunächst zu einem wahren Ansturm auf die Finanzinstitute geführt, denn die Kreditvergabe wird über die Geschäftsbanken abgewickelt. Diese unverhoffte Belebung des Kreditgeschäftes ist für die Banken großteils risikolos, denn Ausfälle gehen weitgehend zu Lasten der staatlichen Förderinstitute. Trotzdem hält sich die Freude in Grenzen, denn in den Geldhäusern fürchtet man die längerfristigen Corona-Folgen.

Etliche Unternehmen werden trotz Rettungsbemühungen die Krise nicht überleben. Erste größere Insolvenzen wie die der Restaurantketten Vapiano und Maredo gibt es bereits - beide waren vorher schon angeschlagen. Es dürften nicht die letzten Corona-Insolvenzen sein. Je länger der Stillstand dauert, desto häufiger wird Betrieben die Puste ausgehen. Und da neben staatlichen Hilfskrediten oft Bankfinanzierungen bestehen, werden Ausfälle hier auf die Bankbilanzen durchschlagen. Eine Zusatzbelastung in einem durch die Niedrigzinsen ohnehin ertragsschwachen Geschäft.

Auswirkungen werden erst allmählich deutlich

Aber auch bei Privatkrediten wird Corona Wirkung zeigen. Wer durch die Krise arbeitslos wird oder in Kurzarbeit gehen muss, kann womöglich Kredite nicht mehr bedienen. Es wird vermehrt zu Kreditstörungen kommen. Die Neigung, Konsum per Kredit zu finanzieren, dürfte geringer und manches Bauvorhaben erst einmal zurückgestellt werden. Erst im Jahresverlauf und darüber hinaus wird sich das ganze Ausmaß der Corona-Krise zeigen - hoffentlich ohne Schieflagen im Bankenbereich.

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