Deutsche Bank: Immer weiter bergab
Börsenwert schrumpft auf weniger als 15 Milliarden
Als Christian Sewing im April 2018 die Leitung der Deutschen Bank übernahm, wollte er das Ansehen des Instituts und seiner Mitarbeiter optimieren. Gemessen am Börsenwert von knapp 15 Milliarden Euro und einem Aktienkurs auf historischem Tief von 6.70 Euro, ist dieses Vorhaben bislang gescheitert. Seit September des vergangenen Jahres ist die Aktie der Deutschen Bank nicht mehr im Euro Stoxx 50 vertreten. Das Geldhaus verliert zunehmend an Bedeutung, sowohl in Europa als auch im globalen Vergleich. Das Jahr 2018 lief sehr schlecht, allerdings könnte es noch viel schlimmer für das erste Geldhaus der BRD werden.
Zurückhaltende Investoren
In den letzten Jahren gelang es der Deutschen Bank nicht, die gute Konjunktur für eine Wende zu nutzen. Im Ergebnis halten sich Investoren zurück, Kunden sind verunsichert und Mitarbeiter befürchten das Schlimmste. Obwohl alle europäischen Institute im vergangenen Jahr über sinkenden Börsenwert klagten, sind die Verluste der Deutschen Bank höher als die der Mitbewerber. Anleger vertrauen der einst stolzen Bank nicht mehr, weil sie seit Jahren viel verspricht, aber nur sehr wenig umsetzt. Zudem trüben neue Vorwürfe gegen die Deutsche Bank die Investitionsbereitschaft ein.
Kunden werden durch neue Vorfälle abgeschreckt
Verbraucher blicken besorgt auf ein Haus, das von Polizei und Staatsanwaltschaft durchsucht und von der Aufsichtsbehörde kritisch fokussiert wird. Obwohl es sich bislang um reine Verdächtigungen in Bezug auf Geldwäsche handelt, hat die Reputation der Deutschen Bank bereits schweren Schaden genommen. Die Vorwürfe verschlimmern das bereits bestehende Problem mit der Profitabilität und kommen in einer Zeit mit stagnierender Konjunktur. Kann Christian Sewing sein Versprechen gegenüber den Aktionären einhalten und für 2018 wieder Gewinne in Aussicht stellen? Falls nicht, geht es mit der Deutschen Bank weiterhin bergab.
Bildmaterial: ©strangeways70/Fotolia