Banken setzen auf digitale Kommunikation
Online- und SB-Banking waren schon vor Corona als digitale Dienste weit verbreitet, die Krise dürfte den Trend noch verstärkt haben. Einschneidender sind wohl die Änderungen in der Arbeitsorganisation. Digitale Kommunikation ist während des Shutdowns vielfach an die Stelle des persönlichen Kontakts und Austauschs getreten.
Es geht auch ohne Dienstreisen und persönliche Anwesenheit
Der Dienstreisebetrieb ist zuletzt faktisch zum Erliegen gekommen. Bei vielen Banken gilt ein Dienstreise-Stopp. Meetings und Konferenzen mit Kunden, Geschäftspartnern oder Mitarbeitern wurden durch Videokonferenzen ersetzt. Der Kontakt per Video hat sich auch als gute Möglichkeit erwiesen, um die Verbindung im Home Office zu halten - ebenfalls seit Corona eine verbreitete Einrichtung. Damit wurden zwei Organisationsformen der Arbeit plötzlich selbstverständlich, die vorher Ausnahmen waren.
Und der Shutdown hat ausgiebig Gelegenheit geboten, die Vorteile zu studieren. Die gibt es aus Arbeitgebersicht durchaus. Weniger oder keine Dienstreisen bedeuten signifikante Einsparungen bei den Reisekosten. Reisezeit lässt sich überdies in Arbeitszeit umwidmen - ein Zugewinn an Effektivität. Der Verzicht auf Dienstreisen verbessert auch die Klimabilanz der Institute. Wo nicht gefahren wird, fallen keine CO2-Emissionen an.
Von der Notlösung zum Regelbetrieb?
So könnte es durchaus sein, dass manches Eingeübte der letzten Wochen zum Regelbetrieb wird. Ob das auf ungeteilte Begeisterung stößt, ist eine andere Frage. Nicht jeder findet das Home Office gut, mancher sehnt sich nach seinem Bankarbeitsplatz. Und die Videokonferenz wird vielfach nur als Notersatz für Face-to-Face-Kommunikation empfunden, da anstrengend und unpersönlicher. Manche Kommunikation durch Körpersprache wird dabei verloren gehen.
Trotzdem dürfte die digitale Kommunikation einen Schub erhalten. Denn sie kann Kosten sparen und ist gut für's Image - zwei im harten Wettbewerb nicht zu unterschätzende Mehrwerte.
Bildmaterial: phonpang5922