Wenn Vorstände entlassen werden
Eine Entlassung verändert das ganze Leben
Ungeachtet dessen, wer die Kündigung ausgelöst hat, ist sie mit Unannehmlichkeiten und Veränderungen behaftet. Zum einen kann der bisherige Arbeitgeber auf vertraglich geregeltes Verhalten bestehen, zum anderen fehlen die Annehmlichkeiten eines Vorstandsjobs von heute auf morgen. Auch für das Familienleben bedeutet die Entlassung erhebliche Veränderungen. Ehefrauen, die sich langsam daran gewöhnen mussten, dass der Gatte nur selten zu Hause ist, werden dann mit ständiger Anwesenheit konfrontiert. Experten raten: Entlassene Vorstände sollten schnell neue Ziele entwickeln, das trägt dazu bei, die positiven Aspekte des alten Jobs zu vergessen.
Große Fallhöhe sorgt für heftigen Aufprall
Viele entlassene Vorstände sehen ihren Absturz als menschliche Tragödie, für Einzelne ist Selbstmord der vermeintlich einzige Ausweg. Die meisten wählen jedoch den zeitweiligen Abstand vom Alten und regenerieren sich bei Auslandsreisen. Vorstände geben in ihren Jobs meist alles, daher trifft sie die plötzliche Entlassung besonders hart. Sie fallen aus großer Höhe und erleben den Aufprall entsprechend heftig. Es braucht einige Zeit, bis ein Entlassener merkt, dass nach seinem unfreiwilligen Weggang neue Chancen auf ihn warten.
Aus der Lebenskrise gestärkt hervorgehen
Dies setzt jedoch voraus, dass die Betroffenen mit einschneidenden Veränderungen gut umgehen können. Bei einigen entlassenen Managern führen abreißende Geschäftskontakte jedoch zu Verlusten bei Relevanz und Identität, sie sind zu verunsichert, um ihren Frauen von der Kündigung zu erzählen.
Vorstände mit entsprechend gutem finanziellen Hintergrund erleben die Kündigung nicht so dramatisch, wenn auch ihr privates Umfeld dazu beiträgt, aus der Krise gestärkt hervorzugehen. Sie empfinden den Verlust des Arbeitsplatzes weniger schlimm als den damit verbundenen Prestigeverlust. Das Gefühl, gescheitert zu sein, kommt bei Entlassenen, die in ihrer Familie Unterstützung und neue Energie finden, bei Weitem nicht so oft auf wie bei Alleinstehenden.
Aber gibt es nicht eine Chance auf neue Möglichkeiten?
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