05. September 2016

Verbandspräsident erwartet Bankenfusionen

Warum Bankenfusionen unausweichlich sind

Das Bankenmodell Deutschlands setzt sich aus privaten Instituten, Genossenschaftsbanken und Sparkassen zusammen. Herr Peters unterstreicht den enormen Vorteil des Modells: Es erlaubt, auf die Bedürfnisse von Unternehmen in den unterschiedlichsten Größenordnungen einzugehen. Zudem betont der Verbandspräsident, dass die Geschäfte deutscher Kreditinstitute wesentlich stärker vom Zins abhängig sind als die anderer EU-Banken. Daher leidet die heimische Bankenlandschaft mehr unter den anhaltenden Niedrigzinsen.

Bankenfusionen in mehreren Stufen

In der ersten Phase wird es laut Peters zu Bankenzusammenschlüssen auf nationaler Ebene und innerhalb der drei beschriebenen Säulen kommen. Danach könnte es auch zu Fusionen mit europäischen Geldhäusern kommen, wobei sogenannte Universalbanken diverse Vorteile gegenüber spezialisierten Kreditinstituten hätten.

Für den Verbandspräsidenten zeigt sich eine gewisse Problematik in der Tatsache, dass die Banken unter Druck stehen, obwohl die Konjunktur derzeit zufriedenstellend ist. Er betont, dass die negativen Zinsen eine ernste Bedrohung für den Bankensektor sind und letztendlich zu einem gesamtwirtschaftlichen Minuswachstum führen können.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins auf null gesenkt, gleichwohl müsse die Notenbank aber Interesse an starken Bankhäusern in einer gesunden Wirtschaft haben.

Bankenfusionen werden nicht zu flächendeckenden Negativzinsen führen

Bislang geben deutsche Geldhäuser die von ihnen an die EZB gezahlten negativen Einlagezinsen nur an Geschäftskunden weiter. Der starke Wettbewerb unter den heimischen Instituten bleibt für den Verbandspräsidenten auch über die Bankenfusionen hinaus bestehen, daher werden Privatkunden wahrscheinlich weiterhin von Negativzinsen verschont. Die letzte Entscheidung dazu trifft aber jedes Institut alleine.

Eines wird sich nach Ansicht von Herrn Peters allerdings nicht vermeiden lassen: Bislang kostenlose Produkte oder Bankdienstleistungen werden für die Kunden zukünftig ihren Preis haben. Die Geldhäuser konnten ihre Kosten bisher mit Zinseinnahmen begleichen, und müssen diese nun über Gebühren decken.

Und höchstwahrscheinlich werden durch den Rationalisierungsdruck wieder Banker entlassen, die sich dann neu orientieren müssen.

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