Sicherer Job- guter Schlaf
Im Berufsleben stehende Deutsche schlafen immer schlechter
Wie aus dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport hervorgeht, werden 80 Prozent der Berufstätigen von Problemen beim Ein- oder Durchschlafen geplagt. Betroffen sind aktuell etwa 34 Millionen Erwerbstätige und damit zwei Drittel mehr als noch vor acht Jahren. Jeder Zehnte von ihnen leidet an Insomnie, einer besonders schwerwiegenden Schlafstörung. Die in Hamburg ansässige Krankenkasse ist von der Tatsache beunruhigt, dass den Betroffenen zwar der volle Akku ihres Mobiltelefons wichtig erscheint, aber die eigenen Batterien zunehmend vernachlässigt werden.
Folgen für die deutsche Wirtschaft
Während der Arbeit sind 50 Prozent aller Beschäftigten mehr oder weniger immer müde. Der Arbeit fern bleiben allerdings nur wenige, pro 100 Arbeitnehmer kam es 2015 aufgrund von Schlafproblemen zu vier Fehltagen. Es lässt sich gegenüber 2005 jedoch eine Steigerung feststellen, denn damals lag der Wert noch bei zwei Fehltagen. Bei der DAK wird ein Zusammenhang zwischen schlechtem Schlaf und psychischen Belastungen vermutet und diesbezüglich erreichten die Fehltage mit 246 im vergangenen Jahr einen Höchststand. Für die Forschung bedeuten Schlafstörungen höhere Risiken, beispielsweise an Depressionen zu erkranken, dies gelte vor allem bei nicht in Anspruch genommener Behandlung.
Schlafmittel helfen nicht
Immer mehr Arbeitnehmer versuchen, mit Medikamenten in den Schlaf zu finden. Doch ist der Erfolg äußerst gering, weil Schlafmittel nicht die Ursachen bekämpfen und auf Dauer an Wirksamkeit verlieren. Zwanzig Prozent der Betroffenen schleppen ihre Schlafstörungen bereits seit zehn Jahren herum. Zunehmend viele Beschäftigte sind mittlerweile von besonders schweren Formen der Krankheit betroffen: der Insomnie.
Die Wissenschaft tappt auf der Suche nach den Ursachen weitgehend im Dunkeln. Für die Experten kommt Stress am Arbeitsplatz ebenso als Auslöser in Betracht wie Überbelastung ohne Pause. Eines scheint hingegen sicher: Menschen mit sicheren Arbeitsplätzen sind weniger betroffen als Leute in Arbeitsverhältnissen mit geringerer Sicherheit.
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