Finanzbranche im Wandel
Die Digitalisierung hat den Anpassungsdruck verschärft. Mit FinTechs sind neue Anbieter am Markt aufgetaucht, die Banken in angestammten Geschäftsfeldern Konkurrenz machen. Vermögensverwaltung, Zahlungsverkehr, Kreditgeschäft - nichts scheint vor Angriffen aus der digitalen Welt sicher. Die FinTech-Konkurrenz ist oft flexibler, schneller und kostengünstiger als herkömmliche Finanzinstitute, die nach wie vor als Universalbank agieren und wie träge Supertanker wirken.
Manche Entwicklung verschlafen, bis es zu spät ist
Tatsächlich hinkt die Finanzbranche bei neuen technischen Entwicklungen meist hinterher. Es vergehen Jahre, bis Innovationen zu Banklösungen führen. In der Zwischenzeit sind wichtige Marktanteile verlorengegangen - womöglich für immer. Ein schlagendes Beispiel sind Zahlungen im Internet. Hier haben PayPal & Co. die Nase vorn. Das bankeneigene Verfahren Paydirekt kam viel zu spät, um noch einen nennenswerten Anteil an Internet-Zahlungen zu gewinnen. Das mit Millionen-Investitionen gestartete Projekt erweist sich als "lahme Ente". Nur ein Beispiel von vielen.
Der Zahlungsverkehr ist wohl der Bereich, in dem die Entwicklung derzeit am dynamischsten voranschreitet und die Stellung der Banken am meisten gefährdet ist. Im Fokus steht das Girokonto - der Nukleus der Bankenbeziehung. Noch schlimmer: die Blockchain-Technologie könnte künftig überhaupt Banken als Zahlungsabwickler überflüssig machen. Doch auch andere Geschäftsfelder befinden sich im Umbruch - wie die Vermögensverwaltung.
Vermögensverwaltung verändert sich
Hier gibt es zwei unterschiedliche Trends. Zum einen geht die Entwicklung in Richtung automatisierter und standardisierter Beratung bei kleineren Vermögen - Stichwort Robo Advising. Zum anderen werden neue Ansprüche an persönliche Finanzberatung und Vermögensverwaltung gestellt. Die Generation der vermögenden Erben erwartet eine umfassende und lebenslange Begleitung über reine Vermögensfragen hinaus - eine Herausforderung, aber auch eine Chance für Beratung.
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