Axel Weber hätte der Deutschen Bank gut getan
Wäre die Deutsche Bank unter Axel Weber heute solider?
Aus der Sicht von Josef Ackermann war die Deutsche Bank bei seinem Rücktritt in ordentlichem Zustand. Das Debakel begann unter seinen Nachfolgern Jürgen Fitschen und Anshu Jain und setzte sich fünf Jahre später unter dem vermeintlichen Sanierer John Cryan fort. Seit 2015 kam es zu einer Kapitalerhöhung im Milliardenbereich, die Aktionäre mussten zeitweise auf Dividenden verzichten und der Aktienkurs sank vorübergehend auf unter zehn Euro. Mittlerweile verkündet der Brite John Cryan, dass die Deutsche Bank das Schlimmste überstanden hätte, und das wirft die Frage auf: Wäre Axel Weber der bessere Nachfolger für Ackermann gewesen?
USB heute wieder auf Erfolgskurs
Ex-Bundesbanker Weber akzeptierte die Entscheidung des Aufsichtsrats und zog statt in die Zentrale der Deutschen Bank nach Zürich. Dort agiert er bis heute erfolgreich beim größten Schweizer Bankhaus USB als Chef des Verwaltungsrats. Er hat das Institut innerhalb weniger Jahre zur Vorzeigebank werden lassen, während die europäischen Mitbewerber ums Überleben kämpfen müssen.
Als Axel Weber seinen Job bei der USB aufnahm, litt die Bank stärker als andere Geldhäuser unter den Auswirkungen der letzten Finanzkrise. Um einer drohenden Pleite zu entgehen, beendete Weber weitgehend das Investmentbanking und fokussierte die Bank auf ihre ursprüngliche Stärke: Vermögensverwaltung für Privatkunden und institutionelle Anleger. Weber richtete die USB mit seinem Entschluss auf die veränderte Bankenwelt nach der Finanzkrise aus und hatte mit seiner Strategie Erfolg.
Axel Weber hätte der Deutschen Bank mehr geholfen
Interessant ist in diesem Kontext, dass John Cryan vor Axel Weber das Institut USB leitete und in eine bedenkliche Situation führte. Einige Insider behaupten nun, dass er durch jahrelange Vorarbeit den Grundstein für den Erfolg von Axel Weber gelegt hätte. Zur Erinnerung: Weber übernahm die Schweizer USB in völlig desolatem Zustand und führte sie durch richtige Entscheidungen zum Erfolg. John Cryan kann dies bislang nicht für sich in Anspruch nehmen, eine kompetente Führungspersönlichkeit wie Axel Weber hätte der Deutschen Bank offensichtlich besser getan.