Anstelle Filiale lieber Smartphone
Die klassische Filiale wird überflüssig
Kunden benötigen die Zweigniederlassungen nur noch für komplexe Bankgeschäfte, die umfangreichere Beratungen voraussetzen. Standardvorgänge sind bequem von zu Hause aus oder mit dem Smartphone zu erledigen. Einfache Geldanlagen, unbarer Zahlungsverkehr und Konsumentenkredite lassen sich ohne Mühe vom heimischen Computer aus bewerkstelligen, daher werden die klassischen Filialen zunehmend weniger gebraucht.
Banken reagieren auf die schwindende Nachfrage
Da sich eine Aufrechterhaltung des bisherigen Filialnetzes nicht mehr lohnt und zudem sehr teuer ist, planen die Institute, innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre, jede zweite Filiale zu schließen.
Diese neue Ausrichtung fällt nicht allen Banken leicht, vor allem dezentral organisierte Geldhäuser scheuen aufgrund ihres Geschäftsmodells den Rückzug aus strategisch wichtigen Positionen. Private Großbanken sehen die Entwicklung hin zum Smartphone wesentlich entspannter, denn ihnen war die flächendeckende Präsenz über Filialen noch nie besonders wichtig. Dies zeigt sich unter anderem an der Tatsache, dass die meisten Zweigstellen bei marktführenden Instituten abgebaut werden.
Einige Banken wollen Schließungen vermeiden
Statt einer Schließung wird die entsprechende Filiale mit äußerst wenig Personal besetzt, an die Stelle entlassener Mitarbeiter treten Selbstbedienungsgeräte wie Automaten zum Geldabheben oder für Überweisungen. Seitdem das Smartphone zur Erledigung der Bankgeschäfte eingesetzt wird, sind viele Zweigstellen ohnehin nur noch mit einem Minimum an Bankmitarbeitern besetzt. Nicht wenige Filialen öffnen ihre Pforten nur noch an bestimmten Wochentagen.
Für viele Institute ist das Wort "Schließung" tabu, denn es weist potenzielle Kunden auf ein wahrscheinlich verkürztes Serviceangebot hin. Diese Banken sprechen lieber von Zusammenlegung, Umgestaltung oder Integration. An den Fakten, dass die Filialen weiter aussterben und immer mehr Bankgeschäfte per Smartphone erledigt werden, ändert die freundliche Umschreibung allerdings wenig. Wenn der Ausdünnungsprozess beendet ist, wird eine verbleibende Filiale nur noch für beratungsintensive Geldgeschäfte zur Verfügung stehen. Und ehemalige Mitarbeiter machen als selbstständige Finanzberater Konkurrenz.
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