Stellenabbau Kreditinstitute
Der Gordische Knoten
Zahlreichen Instituten setzt zu alledem das dauerhafte Niedrigzinsniveau zu. Wegbrechende Erträge verunsichern auch die Aktionäre und zwingen zu Lösungen. Sparen ist keine wirkliche Option, weil dadurch die Kundenbindung gefährdet wird. Die Automatisierung wird in Führungsetagen als wirksame Medizin empfunden, doch dafür fehlt es bei vielen Geldhäusern an Liquidität. Nur wenige Banken finden in dieser Zwickmühle den vernünftigen Mittelweg. Bei den meisten Häusern bleiben die Mitarbeiter ebenso auf der Strecke wie Teile der Kundschaft.
Für jeden betroffenen Mitarbeiter ein Dilemma
Der Stellenabbau soll möglichst diskret vor sich gehen, die Institute bewegen Kandidaten oft mit Abfindungen und sogenannter "professioneller Neuorientierung" zum Abschied. Wer nicht annimmt, muss mit Versetzung und schlechter vergüteter Beschäftigung rechnen. Einwilligende Banker werden mit einem keineswegs rosigen Arbeitsmarkt konfrontiert. Weiterarbeiten müssen die meisten von ihnen, aber im Alter von 45 Jahren und mehr sind die Chancen selten zufriedenstellend. Wer den größten Teil seines Lebens in der Finanzbranche tätig war, will und kann sich nicht mehr in anderen Berufszweigen engagieren. Zudem gelten Banker im "besten Alter" als schwer vermittelbar.
Ausweg Selbstständigkeit?
Sich als Finanzberater selbstständig machen, wird von den meisten Bankmitarbeitern als zu riskant abgelehnt. Zu sehr ist der gesamte Lebens-Rhythmus auf das Gehalt am Monatsende abgestimmt. Tagtäglich wird jedem Banker außerdem vermittelt, dass Risiko schlecht sei und vermieden werden müsse. Prinzipiell ist dem nicht zu widersprechen, doch gibt es den "goldenen Mittelweg", der nur Willen und klare Entscheidung erfordert.
Interessenten finden mithilfe von Tests heraus, ob sie überhaupt die Fähigkeiten für eigenständiges Agieren besitzen. Und wie die Einkommensmöglichkeiten aussehen könnten.
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