Sparkassen und Volksbanken geht es gut
Sparkassen und Volksbanken im grünen Bereich
2.2 Milliarden Euro verdienten die Sparkassen 2017 nach Abführung aller Steuern und Zahlungen an einen für allgemeine Bankenrisiken angelegten Fonds. Der Abzug dieser Beiträge vom Gewinn ist umstritten, er wird von der Bundesbank lediglich als Gewinnverwendung definiert. Die Bundesbanker konnten diese vernünftige Ansicht jedoch nicht gegen den US-Consultingkonzern Bain durchsetzen, daher wird der Betrag als Aufwand vom Gewinn abgezogen. Gleichwohl verbuchten die Sparkassen gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 7.4 Prozent.
Den Volksbanken ging es unter identischen Voraussetzungen ähnlich gut, ihr Gewinn fiel mit 1.6 Milliarden Euro 4.5 Prozent höher aus als 2016.
Warum geht es den Sparkassen und Volksbanken vergleichsweise gut?
Vermutlich liegen die ausgezeichneten Erträge am klassischen Geschäftsmodell, welches bei der Kundschaft auf mehr Zuspruch trifft als digitale Neuerungen. Natürlich leiden auch diese Institute unter dem andauernden Niedrigzinsniveau, aber nicht so sehr wie diverse Großbanken. Das kundenorientierte Ambiente in den Niederlassungen lässt Kunden gerne Bankgeschäfte erledigen. Es zeigt sich, welchen Stellenwert kompetente Berater im Schalterraum immer noch haben. Kunden von Sparkassen und Volksbanken akzeptieren dafür sogar steigende Gebühren und helfen den Instituten damit, ihre Positionen am Markt zu festigen. Im Segment Gebühren und Provisionen verzeichneten die Sparkassen 8.4 Prozent Zuwachs, Volks- und Raiffeisenbanken meldeten 8.1 Prozent Steigerung.
Kunden im Mittelpunkt
Bei nachvollziehbaren Gründen sind höhere Gebühren problemlos, sofern die Kunden ihren Bedürfnissen entsprechend beraten und bedient werden. Dass die meisten Kunden, wie in Zeitungen kommuniziert, zu faul zum Wechsel seien, ist angesichts der anhaltenden Debatte um Kontoführungsgebühren kaum nachvollziehbar. Möglich ist hingegen eine zunehmende Sensibilisierung, welche Verbraucher genau auf das Preis-Leistungsverhältnis schauen lässt. Den neuesten Zahlen entsprechend, scheinen die Kunden ihren Sparkassen und Volksbanken zufrieden und wohlwollend gegenüberzustehen. Womöglich ist das Geschäftsmodell auf andere Geldhäuser übertragbar.
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