20. Juni 2019

Ein Drittel der Bankberater sind unzufrieden

Langfristig könnten Banken jeden zweiten Mitarbeiter verlieren

Von den knapp 30 Prozent an zeitnahen Ausstieg denkenden Mitarbeitern sind die meisten generell unzufrieden, einige jedoch sehr negativ zum derzeitigen Arbeitgeber eingestellt. Darüber hinaus hoffen gut 26 Prozent der Umfrageteilnehmer, innerhalb der kommenden zwei Jahre, befriedigendere Arbeitsplätze zu finden. Langfristig will mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Banken komplett aus der Branche aussteigen. Als Beweggründe wurden unangemessene Arbeitszeiten, nicht ausreichendes Gehalt und zunehmende Unsicherheit des Arbeitsplatzes genannt.

Gründe für den geplanten Wechsel im Detail

Ob noch einigermaßen zufrieden oder bereits auf dem Weg zum Absprung, die angeführten Kriterien sind weitgehend identisch:

  • 55 Prozent der Banker mit Kundenkontakt glauben, dass ihre Leistungen nicht ausreichend vergütet werden.
  • 45 Prozent kritisieren die Vorgaben bei der Arbeit generell und insbesondere beim Produktvertrieb.
  • 42 Prozent wünschen eine bessere Balance bezüglich Arbeits- und Freizeit bei höherer Vergütung.
  • 41 Prozent vermissen Aufstiegschancen.
  • 36 Prozent beklagen veraltete Werkzeuge und fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten.

Vom Wechsel versprechen sich daran Denkende mehr Sicherheit, Anerkennung, Erfüllung und Gehalt.

Keine ganzheitliche Kundenberatung möglich

Jeder Dritte der akut unzufriedenen Banker beklagt, dass ihm die individuelle Betreuung seiner Bankkunden unmöglich gemacht wird. Es stehen keine individualisierbaren Angebote zur Absicherung und Versorgung von Privatkunden zur Verfügung. Stattdessen wird der Vertrieb von Produkten vorgegeben, denen es an Attraktivität und Sinn fehlt, bemängeln die Kundenberater der Banken.

Lediglich ein Drittel der nicht zufriedenen Bankmitarbeiter hat bei der individuellen Kundenbetreuung ausreichenden Freiraum. Für jeden zweiten Beschäftigten im Kundenbereich ist das Anbieten von effizienten Privatversicherungen unmöglich. Auch auf Nachfrage kann jeder Zweite keine PKV Police vermitteln. 

Bildmaterial: ©Daniel-Ernst/Fotolia