Die persönliche Bank ist nicht mehr so wichtig
Keine gravierenden Unterschiede
Kunden halten ihre derzeitigen Banken für austauschbar, weil sie überwiegend identische Leistungsspektren mit wenig unterschiedlichen Preisen verbinden. Für die Häuser bedeuten die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage, dass ihre Marketing-Bemühungen mit erheblichen Investitionen ins Leere laufen. Oder anders ausgedrückt, die jeweilige Marke baut auf für Kunden unerhebliche Aspekte auf. Preis und Service bei räumlicher Nähe entscheiden über die Wahl der Hausbank und nicht Werdegang, Entwicklung oder Ansichten. Bei Dienstleistungspreisen und Serviceumfang bestehen in der klassischen Filialbanken-Welt eben keine gravierenden Unterschiede.
Der Trend geht zum Direktbanking
Nach der Hauptbankverbindung befragt, antworteten die Umfrageteilnehmer deutlich konkreter und unterstrichen damit eine seit Jahren zu verfolgende Tendenz:
- 74 Prozent fühlen sich bei Direktbanken bestens aufgehoben.
- Genossenschaftsbanken begeistern 56 Prozent.
- Großbanken stehen bei 45 Prozent in der Gunst.
- Sparkassen bilden mit 43 Prozent das Schlusslicht.
Direktbanken führen aufgrund günstiger Preise, meist kostenfreier Kontoführung und facettenreichem Dienstleistungsangebot. Genossenschaftsbanken sind im Begriff, ihren Kunden zeitnah Onlinebanking anzubieten und halten klassischen Angebote weitestgehend aufrecht. Großbanken haben hingegen viel vom einstmaligen Vertrauen bei der Kundschaft eingebüßt und den Sparkassen fehlt es an Differenzierung.
Qualität als Erfolgsfaktor
Bankkunden bestehen nach wie vor auf persönliche Nähe, die ihnen aber von den klassischen Filialbanken zunehmend verweigert wird. Diese Lücke füllen Direktbanken mittlerweile mit digitalen Dienstleistungen, Chat-Angeboten und vor allem ständiger Erreichbarkeit. 73 Prozent der Studienteilnehmer ist diese persönliche Nähe überaus wichtig, weniger relevant ist die Form der Umsetzung. Entscheidend ist, dass die Dienstleistungen als qualitativ hochwertig und hilfreich empfunden werden. Vertrauen zur Bank ist nur noch für jeden dritten Kunden entscheidend, ebenso der verlangte Preis. Erstaunlich ist, dass nur 31 Prozent digitale Angebote als ausschlaggebend bewerteten. Es geht demnach nicht um die Treue zu einer bestimmten Marke, sondern vor allem um die Qualität der offerierten Dienstleistungen.
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