Deutsche Commerzbank wäre auch klein
Auch vereint kein Aufstieg in die Spitzenklasse
Aufgrund der erheblich zusammengeschmolzenen Börsenwerte kämen beide Institute zu einer Marktkapitalisierung von knapp 24 Milliarden Euro. Eine Deutsche Commerzbank würde damit Platz 18 unter den Häusern des europäischen Kontinents einnehmen und wäre global zu vernachlässigen. Die US-amerikanischen Geschäftsbanken treten mit Börsenwerten von 300 Milliarden Dollar und mehr auf, strotzen zudem vor Kraft und können auf perfekte Entwicklung stolz sein. Bei den beiden deutschen Instituten handelt es sich hingegen um angeschlagene Banken, die trotzigen Schülern gleich, die Erledigung ihre Hausaufgaben verweigern.
Ein langer Weg
Auch bei intensivem Engagement der Regierung halten Experten eine zeitnahe Fusion für ausgeschlossen. Beide Häuser müssen noch an ihren Geschäftsmodellen arbeiten und der Deutschen Bank stehen weitere rechtliche Auseinandersetzungen mit Aufsichtsbehörden bevor. Der Aktienkurs vom ersten Haus hat sich innerhalb eines Jahres halbiert. Die Commerzbank gehört wegen einer ähnlichen Entwicklung seit einigen Monaten nicht mehr dem DAX an.
Indes möchte die Regierung einen Zusammenschluss vereinfachen und plant dazu sogar Gesetzesänderungen. Der Bund ist mit 15 Prozent an der Commerzbank beteiligt, weil er während der Krise 2008, mit etwa 10 Milliarden Euro Steuergeld aushalf.
Fusionsgerüchte bringen die Kurse in Bewegung
Unabhängig von der Tatsache, dass sich die Position einer Deutschen Commerzbank im Geschäft nicht verbessern würde, reagieren Anleger auf jedes Gerücht mit hektischen Käufen. Die Kurse beider Häuser steigen an einem Handelstag um bis zu fünf Prozent, um am Tag darauf wieder zu fallen. Langfristig ist der Trend gen Süden gerichtet und der Kurs beider Banken ist für Anleger besorgniserregend. Seit Jahren spekulieren Börsenteilnehmer auf die Übernahmen von beiden Häusern durch ausländische Mitbewerber und mittlerweile auch auf eine Fusion untereinander.
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