Danske Bank mit Problemen
Etwa 11.000 Privatkunden kehren der Danske Bank den Rücken zu
Umgerechnet 0,8 Prozent der gesamten Privatkundschaft haben die Bank im vergangenen Jahr verlassen. Das dänische Geldhaus sieht die Ursache dafür in den Auswirkungen des Geldwäsche-Skandals in der baltischen Republik Estland. Zudem sinke die Unzufriedenheit auch bei den Geschäftskunden, teilte die Geschäftsführung im Rahmen der Veröffentlichung des Jahresergebnisses mit.
Demnach wurde mit 15 Milliarden Kronen (etwa zwei Milliarden Euro) im vergangenen Jahr ein Ergebnis erzielt, das 28 Prozent niedriger als 2017 lag und die Erwartungen nicht erfüllte. 11.000 abgewanderte Privatkunden haben wesentlich zur negativen Unternehmens-Entwicklung beigetragen.
Vertrauen wieder herstellen
Die Bank leidet unter der Verwicklung in einen der größten Geldwäsche-Skandale des europäischen Kontinents. Nach Medienberichten geht es um ein Volumen von etwa 200 Milliarden Euro. Die Danske Bank hat jedoch nicht nur durch die Vorkommnisse in der Niederlassung in Estland an Vertrauen verloren, sondern auch durch langsames und insgesamt unzureichendes Reagieren auf die Anschuldigungen. Dem Institut ist daraufhin von der Kundschaft das Vertrauen entzogen worden. Alle zukünftigen Maßnahmen sollen dazu dienen, das Vertrauen der Kundschaft wiederzugewinnen.
Die Aktie der Bank hat bereits den halben Wert eingebüßt
Wie die Entscheider der Danske Bank vor Kurzem beschlossen, sollen in den nächsten drei Jahren etwa 270 Millionen Euro in die Bekämpfung der Geldwäsche investiert werden. Es gilt, Kontrollen effizienter und zahlreicher als bisher durchzuführen. Gegen die größte Geschäftsbank von Dänemark läuft derzeit ein Verfahren wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Geldwäsche-Vorschriften in der Niederlassung Estland. Anklage wurde von der dänischen Staatsanwaltschaft bereits erhoben.
Der Skandal hat sich auch negativ auf die Aktie der dänischen Bank ausgewirkt. Seit Januar 2018 verlor das Papier rund 47 Prozent seines ursprünglichen Werts.
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